Theater, Galerie, Bar

WE PASS ON

 

Vernissage
10.3.2023 19:00 Uhr

Ausstellungsdauer
10.3.-8.4.2023

Talking Culture: Reflect & Share
17.3.2023 19:30 Uhr

Finissage &  Connective Tissue: Orality live performance by Karine Blanche
6.4.2023 19:00 Uhr

Artists/ Künstler*innen:
Ziliä Qansurá
Stefan Maurer
Lukas Weithas
Karine Blanche
Alexandra Paulus

Kuratiert von
Elisabeth Handl

 

WE PASS ON

Was geben wir weiter? Wie gehen wir mit erhaltenem, einverleibten, verinnerlichten oder mitgeschliffenem Erbe um? Wie beeinflusst uns bewusste als auch unbewusste, ererbte Kultur bereits jetzt als gestaltende Ahn*innen zukünftiger menschlicher Existenz?

Über Beziehungspunkte zu unserer Mitwelt jenseits von Zugehörigkeitsdefinitionen wie Nation, Glaubensrichtung, Reichtum, Ethnie, Name oder Geschlechterkonstruktion eröffnet „We Pass On“ einen Raum als Container für die Ausverhandlung von (kulturellen) Werten.

Die Ausstellung begegnet in einer Gesamtinstallation aus 5 künstlerischen Beiträgen dem Einfluss identitätsstiftender Aspekte auf spezifische Weltbilder als bewahrende und transformierende Kunst des In-Beziehung-Setzens.

Das Singuläre erzählt von Differenzkonstruktionen mittels Artefakten, Geisteshaltungen und daraus resultierender Handlungsmuster in kollektiven Spannungsfeldern von Legitimation und Instrumentalisierung, von Machtmissbrauch und Ermächtigung, von Globalisierung und Folklore, von Erinnerung und Auslöschung. Vererbte Insignien für Kultur suchen Verkörperung in einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Begriff der Transmoderne.

Ein Schrank, rahmengebendes Symbol für das Sammeln, das Aufbewahren, das Ordnen und Selektieren, das Verstecken und das Austauschen von Inhalten und damit verbundener Wertvorstellungen, dient allen Künstler*innen als gleichsam verfügbares Ausgangsmaterial.

 

Ziliä Qansurá

Ziliä Qansurá * 1992, Ufa/ Baschkortostan. Aktuell studiert sie an der Akademie der Bildenden Künste Wien und hat Abschlüsse des Russischen Institutes für Theater Kunst GITIS, Institut für Zeitgenössische Kunst in Moskau und Ufa College of Art. Bezugnehmend auf postkoloniale Zustände entwickelt Ziliä das Bild des Kriegerschildes für ihre Gemeinschaft und als Intervention gegen Machtmissbrauch neu, während sie ihre eigene handwerkliche Praxis aus Techniken ableitet, die aus ganz Zentral-Eurasien synthetisiert wurden. Sie schafft großformatige Kunstinstallationen und Theatersets, um kulturelle Trennung/Verbindung inmitten des intensiven Russifizierungsdrucks zu thematisieren.

 

Stefan Maurer

Stefan Maurer *1976 in der Schweiz. Lebt in Bern und arbeitet schweiz- und weltweit als selbstständiger Fotograf, Künstler und Kunstvermittler. Seine Fotografien sind dokumentarisch und authentisch, wiederum fiktiv und experimentell. Seine Projekte sind partizipativ und ortsbezogen und bewegen sich an der Schnittstelle von Kunst, Spiritualität und Sozialem. Er organisiert und gestaltet spartenübergreifende, transdisziplinäre Projekte und Ausstellungen.

 

Lukas Weithas

Lukas Weithas *1991 in Simbabwe, lebt derzeit in Bregenz, Österreich. Er studierte Transmediale Kunst mit Schwerpunkt Soziale Praxis an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und Pioneering in Arts, Media & the Creative Industries/ Arts and Kulturmanagement an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Weithas’ konzeptioneller Ansatz reicht von Skulptur, Installation, Malerei bis hin zur Performance. Er erforscht und kommentiert emotionale Bindungen wie (pop-)kulturelle Zugehörigkeiten, die Rolle religiöser Symbolik, materialistische Fetische oder den Glauben an verführerische Markenästhetiken in einer konsumorientierten, hedonistischen und stark Social-Media-vermittelten Gegenwartskultur des Anthropozäns.

 

Karine Blanche

Karine Blanche *1970 in Frankreich, lebt und arbeitet in Wien. Sie hinterfragt konstruierte Hierarchien, die sich aus einer systemischen Erfahrung über fehlgeleitete Vorstellungen von „Natur“ als etwas zeigen, das vom Menschen getrennt ist. Sie bricht mit Regeln der Anatomie und Konzepte, die aus der Darstellung des menschlichen Körpers und seiner Erzählungen fallen. Seit über zehn Jahren arbeitet sie über das Spiel synästhetischer Beziehungen mit Pflanzen und mit dem Geruchssinn, dem genialen Sinn „unserer“ Kultur, der am meisten verdrängt, als archaisch, animalisch und schwer zu domestizieren beurteilt wurde. Ihren kreativer Prozess übersetzt sie, ausgehend von der Ökologie der Wahrnehmung, als wechselseitige Beziehung mit dem nichtmenschlichen Körper in ortsspezifischen Erkundungen. Karine Blanche baut immersive Umgebungen für Performances oder Ausstellungen, die den Körper einbeziehen, einschließlich jenes des Publikums.

Alexandra Paulus

Alexandra Paulus *1995 in Deutschland. Lebt und arbeitet seit 2017 in Wien. Sie schloss zuerst ihre Ausbildung zur Holzbildhauerin in Garmisch-Partenkirchen ab und studierte anschließend an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Klasse Jan Svenungsson Grafik und Druckgrafik. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit Erinnerungen, ob von persönlicher oder von kultureller Bedeutsamkeit. Aktuell kollaboriert sie eng mit dem Archiv. (Lebens-)Geschichten und zwischenmenschliche Verbindungen werden, meist in Form von Hochdrucken, feinfühlig offenbart.

Datum

10 Mrz 2023
Vorbei!

Uhrzeit

19:00
Kategorie